Nun ist sie vorbei, die Rede für meinen verstorbenen Götti.
Ich habe mich gefragt, was würde mit mir emotionell geschehen, während ich über ihn spreche?
Indem ich mir gestatte, dass alles geschehen darf, zu weinen, Unterbrüche zum sich sammeln etc. ist es dann nicht eingetreten.
Mein Götti, der sich zu Lebzeiten gewusst hat in Szene zu setzen, hat es auch auf seiner Beerdigung geschafft. Genau zum Zeitpunkt der Rede, setzte ein Schneesturm ein. Oben am Waldrand begannen Holzfäller ihr Werk mit der Motorsäge.
Ich erzählte gerade, wie mein Götti zusammen mit seinem Enkel auf dem Flughafen war, als der Lotar durch das Land fegte. Rums, mit einem riesigen Krachen fiel ein Baum um oben am Waldrand! Wie schön, wenn man die Dinge dann einfach geschehen lassen kann und sie möglicherweise sogar integrieren vermag.
Es wurde mir sehr kalt. Da kam die mir unbekannte Sakristanin der Kirche mit einem riesigen schwarzen Schirm und gab mir Schutz. Sie bemerkte, dass meine Hände so steif gefroren waren, sodass ich kaum mein Handy bedienen konnte, um die Musik zu starten.
Sie nahm spontan meine Hände in die ihren und wärmte sie, während wir so der Musik lauschten. Was für eine schöne Geste, welche mich tief berührte.
Solche Momente sind es, welche ich an meinem Beruf so liebe. Diese Momente der Liebe, des sich verbunden Fühlens, des Annehmens was ist.
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