Ich begleite und berate gerade eine Frau, die den Freitod gewählt hat. Einerseits geht es um die Worte, die ich bei der Asche-Ausstreuung sprechen soll, andererseits um Blumen, Rituale und Lieder die die Frau ganz bewusst auswählt.
Meine Freundin, die Bestatterin ist auch bei dem Gespräch dabei.
Die kranke Frau wählt einen Sarg für sich aus, eine Innenbespannung, das Kleid das sie tragen möchte bei der Einsargung und was für Dinge mit in den Sarg sollen, um sie auf ihrem letzten Weg zu begleiten.
Einige finden dieses zelebrieren des eigenen Todes in dieser Weise befremdlich. Andere staunen über den Mut, von Menschen die Sterbeorganisationen in Anspruch nehmen.
Ist es ein Menschenrecht, selbst über den Zeitpunkt des Todes zu bestimmen?
Einige denken, es sei nur Gott überlassen, über den Zeitpunkt des Ablebens zu entscheiden.
Andere geben zu bedenken, dass wir wichtige Prozesse, die am Ende des Lebens anstehen, durch einen Freitod abkürzen.
Viele finden ihr Leben nicht mehr lebenswert, sie leiden und sind sehr krank und entscheiden sich deshalb für den Freitod. Manchmal können Angehörige das langsame Sterben eines Menschen, mit allem was dazu gehört, nicht aushalten. Haben wir vielleicht das Sterben verlernt? Ist es zu etwas Unnatürlichem geworden und wird der vorzeitige Freitod natürlich?
Wie stehen Sie dazu? Diskutieren Sie mit!
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