Halten Festhalten
Heute habe ich diesen Text gelesen und er hat mich inspiriert.
Die Bilder oben zeigen eine Hand die geöffnet ist und eine Faust.
Das Wort sagt es ja schon. Gehalten sein lässt frei, die Hand kann wählen ob sie vor der Öffnung oder hinter der Öffnung sein möchte. Die Faust hält fest. Da gibt es keine Wahl. Die geschlossene Faust geht nicht durch die Öffnung durch.
Wir Menschen haben ein grosses Sicherheitsbedürfnis. Wir wollen sicher sein, dass ein schönes Erlebnis bei uns bleibt und verdrängen, sich unangenehm anfühlende Situationen, schnell wieder aus unserem Leben. Eigentlich ist das fehlendes Urvertrauen. Nur der, der nicht glaubt, jederzeit wieder schöne Erlebnisse zu haben muss festhalten. Nur der, der nicht glaubt, dass unangenehmen Erfahrungen wieder gehen, sträubt sich gegen das Durchleben.
Einen Menschen halten, ohne ihn festzuhalten?
Jemandem Halt geben, an seiner Seite verlässlich stehen, ohne bestimmen zu wollen, wie er sein Leben führen soll ?
Ein Kind seine Erfahrungen machen zu lassen, auch wenn es Wege sind die wir nicht verstehen?
Einem Menschen in seiner Not zuhören, ohne belehren zu wollen?
Einem Menschen zu geben ohne besitzen zu wollen?
Mit einem Menschen eine schwere Situation durchzustehen und sich dabei selbst nicht aufzugeben?
Meine Meinungen immer wieder zu überdenken und zu reflektieren und die Freiheit, diese einmal gefasste Meinung wieder zu ändern?
Einem Menschen seinen Wert lassen, auch wenn es sich nicht mit meinen Werten deckt?
In die Therapie kommen oft Menschen, die eine unangenehme Situation einfach weg haben möchten. Als Therapeutin darf ich mit dem Klienten lernen, eine schwere Situation zu halten, sie zu reflektieren, zu durchleben, um sie dann um eine Erkenntnis reicher wieder gehen zu lassen.
So eine Übung mit der Hand die durch die Schachtelöffnung gesteckt wird, hilft um zu spüren.
Fühlen wie die geballte Faust unfrei macht, das festgehalten sein. Wie es sich befreiend anfühlt, die Faust zu öffnen um die Wahl zu haben. Das ist körperzentrierte Psychotherapie.
Claudia Spaar
Körperzentrierte psychologische Beratung IKP
079 408 38 65
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